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Universalität der Menschenrechte?

Ein Ausflug in Theorie und Praxis

Modulverantwortliche

Amnesty International Aachen
Prof. Dr. Wulf Kellerwessel
Ann-Kristin Winkens, M.Sc.

Ansprechpersonen

Veranstaltungsinfo

Start

25.10.2018

Zeit

Donnerstag, 16:30–18:00 Uhr

Ort

AH III

Ahornstraße 55
52074 Aachen

Kurzbeschreibung

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) wurde 1948 durch die Vereinten Nationen (UN) proklamiert und stellt seit dieser Zeit als humanitäre und ethische Grundlage ein zentrales Orientierungsinstrument des weltweit menschlichen Handelns dar. 193 Staaten haben sich mit ihrem Beitritt zu den UN „verpflichtet“, auf die „allgemeine Achtung und Einhaltung der Menschenrechte […] hinzuwirken“ (Präambel) und sich folgerichtig zu den grundsätzlichen Zielen der Erklärung bekannt.

Gleichzeitig stoßen wir in großen Teilen der Welt auf gravierende Formen physischer und seelischer Gewalt, die mit der AEMR in scharfen Konflikt geraten. So gewinnt das Recht auf die freie Wahl des Aufenthaltsortes und auf die Gewährung von Asyl für Verfolgte (Art. 13, 14) an aktueller Brisanz, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel den „Schutz der EU-Außengrenzen“ vor Flüchtlingen „als wirkliche Existenzfrage […] für Europa“ identifiziert (FAZ: 03.06.18). Das Recht auf eine frei gewählte Ehe unter Einverständnis beider Ehepartner (Art. 16) wird von weltweit mehr als 700 Millionen zwangsverheiraten, häufig minderjährigen Frauen konterkariert (Die Zeit: 22.10.2014).

Um welche Art von Rechten handelt es sich also genau, wenn wir von „den Menschrechten“ sprechen? Haben diese Rechte trotz offenkundiger Missachtung in der Praxis unserer Lebenswelt einen universellen Charakter? Und finden wir als Weltgesellschaft in Zeiten wachsender multilateraler Konflikte, Spannungen und Herausforderungen im Hinblick auf die AEMR einen realisierbaren, für alle Staaten akzeptablen Kompromiss?

In gemeinsamer Kooperation mit Amnesty International Aachen veranstaltet das Projekt „Leonardo“ im Wintersemester 2018/19 zu diesen Fragen ein interdisziplinäres Modul mit überregionalen Experten aus Forschung und Praxis der alltäglichen Menschrechtsarbeit.

Termine/Programm

25.10.2018

Die Idee der Menschenrechte – eine Einführung

Prof. Dr. Wulf Kellerwessel

Philosophisches Institut, RWTH

08.11.2018

Die Aufnahme von Flüchtlingen als Spannungsfeld zwischen Menschenrechten und Alltagspraxis

Ingeborg Heck-Böckler

Amnesty International Aachen

22.11.2018

Automatisierte Entscheidungsprozesse und Menschenrechte – ein wachsendes Spannungsfeld“

Prof. Dr. Ben Wagner

Institute for Information Systems and Society, Wirtschaftsuniversität Wien

29.11.2018

Menschrechte in Straßburg verteidigen

Prof. Dr. Ulrich Sommer

(Menschenrechtsanwalt, Köln

20.12.2018

Religionsfreiheit als Menschenrecht

Katja Nikles

(Referentin für Menschenrechte u. Religionsfreiheit, Missio Aachen

10.01.2019

Erfahrungsbericht und offene Diskussion

Liu Dejun

Chin. Menschenrechtsaktivist / Jurist, Amnesty International

24.01.2019

Universale Menschenrechte und ihre relativistischen Herausforderungen

Prof. Dr. Wulf Kellerwessel

Philosophisches Institut, RWTH

Vorgehen/Arbeitsweise

Je nach Studienordnung, Modul und Leistung können Credit Points durch eine Teilnahme erworben werden.

Teilnahmenachweis

Aktive Anwesenheit

Leistungsnachweis

2 CP: Partnerprotokoll (2-4 Personen) ohne Note

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